Der Fluss
Samstag, 26. Januar 2008
Ich blicke hinab in den Fluss. Stetig fließt das Wasser voran, über alle Hindernisse, über alle Hürden. Ich beobachte mein Spiegelbild und atme die frische Luft ein, die der Wind um meinen Körper weht. Eine sanfte Brise, die mich streichelt und mich ablenkt. Erneut fällt mein Blick auf den Fluss. Der ruhige Lauf hat sich in einen reißenden Bach verwandelt, der nun seine Hindernisse nicht mehr umfließt, sondern zerstört. Das Wasser ist dunkel, ich kann nicht mehr hindurchsehen. Es reißt alles mit, was sich ihm in den Weg stellt. Ich erblicke meine Hände, Falten ziehen sich über die Haut, ich altere spürbar im Strom der Zeit. Der Strom, der sich zu einem reisenden Bach entwickelte und immer mehr außer Kontrolle geriet. Der Pegel des Flusses steigt und ich drohe zu ertrinken. Hilflos stehe ich am Ufer und kann mich nicht fortbewegen. Das Wasser reicht mir nun bis zu den Knien. Es ist kalt und sofort beginne ich zu frieren. Mein Ende naht und ich stehe hier meines Todes bewusst. Tränen strömen meine Wange herab, die sich langsam mit dem Wasser des Flusses vermischen und plötzlich ist es ruhig. Die Stille legt sich um mich wie ein Tuch und wärmt mich. Ein letztes Mal blicke ich auf den Fluss. Doch dieser ist nun ausgetrocknet und wird langsam aber sicher vergessen werden.