Der Wunsch nach Stille
Montag, 21. Januar 2008
Sie starrt aus dem Fenster in die Dunkelheit. Regentropfen trommeln gegen die Scheibe und Blitze erhellen die Gegend. Die Trauer hat sich fest auf ihre Seele gelegt und schnürt sie so zu, dass es wehtut. Das Trommeln der Tropfen, das Licht der Blitze. Unwirklich die Welt auf sie wirkt und sie ganz klein. Sie starrt auf die Straße, spärlich beleuchtet von einer flackernden Straßenlaterne. Kalt, alles kalt. Sie fühlt, wie sie der Schmerz übermannt, sie kann ihm nicht widerstehen. Den Kopf gegen die kalte Scheibe gepresst. Verzweiflung. Was sollte sie tun? Sie ist allein, völlig allein. Verlassen, gehasst und nicht erwünscht. Tränen, sanft kullern sie ihre Wange herab, herab auf den Boden. Schweigende Tränen, denn niemand ist da, um sie zu trösten. Es gibt niemanden auf der Welt, der weiß wie schlecht es ihr geht. Der Tod. Langsam nähert sich seine knochige Hand. Warum nicht? Konnte es so viel schlimmer sein? War es nicht die Lösung aller Probleme? Verlassen und allein, der Schmerz tief eingebrannt. Verzweiflung. Wie sollte sie es schaffen? Sie ist doch völlig hilflos. Hämmern, immer heftiger. Eine Stimme in ihrem Kopf, eine grässliche Stimme, die den Tod verkündet. Ein Schreien, das durch Mark und Bein geht, und das heißeste Blut zum Erstarren zwingt. Lauter immer lauter. Das Fenster, es öffnet sich langsam, wie von Geisterhand. Kälte, diese ungeheure Kälte! Regen peitscht ihr ins Gesicht. Aber die Stimme sie will nicht aufhören! Aber sie muss doch! Sie hält es nicht mehr aus, will die Ruhe, die absolute Ruhe und springt.
Ein leichter Windhauch ihre Haare streichelt. Ruhe.
Ein leichter Windhauch ihre Haare streichelt. Ruhe.